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MIT Technology Review: Autonome Roboter in Fabriken
Humanoide Kollegen am Arbeitsplatz

Hannover, 5. Juli 2024 – Jüngste Erfolge künstlicher Intelligenz unterstützen die Entwicklung „smarter Roboter“, die den Arbeitskräftemangel in Fabriken lindern könnten. Unternehmen wie Tesla zeigen beeindruckende Roboterfähigkeiten. Das Wissenschaftsmagazin MIT Technology Review stellt in Ausgabe 5/24 fest, dass es trotz vielversprechender neuer Möglichkeiten auch Einschränkungen und Herausforderungen von KI in der Robotik gibt.

Robotiker entwickelten Roboterkörper lange mit spezialisierter Software für konkrete Aufgaben. Durch künstliche Intelligenz und große Sprachmodelle können Roboter jetzt neue Fähigkeiten erlernen, allgemeine Anweisungen wie „Gib mir etwas zu essen“ verstehen und sich an neue Umgebungen anpassen. Dies macht sie vielseitiger und besonders nützlich in Fabriken mit Arbeitskräftemangel.

„Noch vor zehn Jahren scheiterten humanoide Roboter kläglich an Aufgaben, die für Menschen trivial sind – zum Beispiel am Öffnen klemmender Türen“, erinnert sich Technology-Review-Redakteur Wolfgang Stieler. Heute präsentieren Unternehmen wie Tesla beeindruckende Videos von autonomen Robotern, die KI-gesteuert Kisten tragen, Werkstücke sortieren oder Wäsche zusammenlegen und schon 2025 in Serie gehen sollen. Doch Stieler mahnt zur Vorsicht: „Die veröffentlichten Imagevideos zeigen nicht die Fehlversuche oder technische Unterstützung.“

Dennoch sehen Experten Potenzial für humanoide Roboter, da diese sich an menschenfreundliche Umgebungen anpassen können, ohne dass die Infrastruktur verändert werden muss. „In der Lagerhaltung, Logistik oder auch in Kaufhäusern, überall dort, wo man auf 1,80 Meter Zugriff braucht, ergibt deren Einsatz Sinn“, beschreibt Stieler.

Die technischen Herausforderungen bleiben jedoch enorm. „Maschinen zu konstruieren, die etwa so groß sind wie erwachsene Menschen, auf zwei Beinen gehen und mit zwei Händen greifen können, ist schwierig und kostspielig“, erläutert der Redakteur. Selbst fortschrittliche Modelle sind recht langsam und heben nur etwa 20 Kilogramm. Hoch spezialisierte, teure Roboter können zwar schnell rennen und Hindernisparcours bewältigen, sind aber nicht so vielseitig einsetzbar wie humanoide Roboter von Figure AI oder Tesla.

Stieler resümiert: „Ob ‚smarte Roboter‘ tatsächlich schon bald großflächig in Fabriken zum Einsatz kommen, bleibt abzuwarten. Die aktuellen Entwicklungen zeigen jedoch, dass die Vision menschenähnlicher Helfer in greifbare Nähe rückt.“

Für die Redaktionen: Auf Wunsch schicken wir Ihnen gerne die komplette Artikelstrecke zur Rezension.

Die MIT Technology Review ist die deutsche Lizenzausgabe der US-amerikanischen Zeitschrift, die seit 130 Jahren am weltberühmten Massachusetts Institute of Technology in Boston erscheint. Als unabhängiges wissenschaftsjournalistisches Medium hat es sich die Marke zur Aufgabe gemacht, wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Trends einem breiten Publikum zu vermitteln. MIT Technology Review gehört seit Januar 2024 zu yeebase media GmbH, einer Tochtergesellschaft von heise medien. Online-Artikel sind unter t3n zu lesen.