Online-Magazin Telepolis: Trumps Energiestrategie unter der Lupe Deutscher Botschafter warnt vor US-Energieoffensive
- Presse-Informationen
- Telepolis
Hannover/Berlin, 21. Januar 2025 – Deutschlands Botschafter in den USA, Andreas Michaelis, sieht Europa vor großen energiepolitischen Herausforderungen. In einem internen Bericht an das Auswärtige Amt warnt er vor einer massiven Energieoffensive unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Die neue US-Regierung könnte die bestehenden Russland-Sanktionen nutzen, um die eigene „Energiedominanz” auszubauen, berichtet exklusiv das Online-MagazinTelepolis.
Der deutsche Spitzendiplomat prognostiziert eine Verschärfung der Energiepolitik unter der neuen US-Administration. „Die USA und Russland stehen heute auf den globalen und europäischen Energie-Märkten in einem viel direkteren Wettbewerb zueinander als noch zu Trumps erster Amtszeit”, analysiert Michaelis in seinem Bericht. Besonders die kurz vor Ende der Biden-Präsidentschaft verhängten Sanktionen gegen den russischen Energiesektor könnten als Hebel für Trumps „America First”-Politik dienen.
Die neue US-Regierung werde laut Michaelis starken Druck aufbauen, damit die durch westliche Sanktionen entstandenen Versorgungslücken mit US-amerikanischen Öl- und Gas-Exporten gefüllt werden. Diese Verkäufe seien nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein bedeutender politischer Hebel für die USA.
In Deutschland habe Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit dem „LNG-Beschleunigungsgesetz” und dem Bau von drei Flüssiggas-Terminals bereits indirekt die US-Position gestärkt. Der designierte US-Außenminister Marco Rubio lobte diese Entwicklung ausdrücklich und betonte die Bedeutung der Abkehr von russischen Energielieferungen.
Die Situation könnte zu Spannungen innerhalb der EU führen. Während einige Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, in der verstärkten Energie-Zusammenarbeit mit den USA eine Chance zur Verbesserung der transatlantischen Beziehungen sehen, stehen andere Länder Trumps Fokus auf fossile Brennstoffe und seiner Klimapolitik kritisch gegenüber.
Der Botschafter empfiehlt, die sich ergebenden Anknüpfungspunkte zu nutzen, um das Verhältnis zur neuen US-Regierung positiv zu entwickeln. Die Energiefrage werde in den kommenden Jahren ein zentraler Aspekt der transatlantischen Beziehungen sein.
Das Online-Magazin Telepolis begleitet den Regierungswechsel in den USA mit namhaften Autoren und betont damit seine strategische Neuausrichtung.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Harald Neuber
Chefredaktion Telepolis
Mobil: 0171 1962 796
E-Mail: hneu@heise.de
Nutzen Sie unsere Presse-Newsletter: Damit informieren wir Sie über aktuelle Pressemitteilungen, Neuigkeiten aus dem Medienhaus heise und neueste Inhalte aus unseren Print- und Digitalangeboten – melden Sie sich direkt an!