c’t Magazin: Bürger forschen mit Citizen Science boomt in Deutschland
Hannover, 2. Mai 2025 ‒ Immer mehr Menschen in Deutschland beteiligen sich an wissenschaftlichen Projekten, ohne selbst Wissenschaftler zu sein. Laut der Initiative mit:forschen! gibt es mittlerweile Hunderte sogenannter Citizen-Science-Projekte hierzulande. Die Themen reichen von Vogelzählungen über Feinstaubmessungen bis hin zur Verbesserung des Stadtlebens. Experten sehen darin großes Potenzial für Forschung und Gesellschaft. Europas führendes IT- und Technikmagazin c’t stellt in Ausgabe 10/2025 Projekte und hilfreiche Apps vor.
„Citizen Science ist keine Einbahnstraße, sondern eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe”, erklärt Wiebke Brink von der Organisation Wissenschaft im Dialog im Gespräch mit c’t. Bürger können demnach in allen Phasen eines Forschungsprojekts mitwirken ‒ von der Entwicklung der Fragestellung bis zur Datenauswertung. Laut Brink profitieren beide Seiten: Wissenschaftler erhalten wertvolle Daten und Einblicke, Bürger lernen wissenschaftliche Methoden kennen und können aktiv etwas bewirken.
Ein Beispiel ist die „Stunde der Gartenvögel”, die der NABU jährlich durchführt. Dabei zählen Freiwillige Vögel in ihrer Umgebung und tragen so zu einem umfassenden Bild der Vogelbestände bei. „Solche Langzeitbeobachtungen wären für einzelne Forscher kaum zu bewältigen”, betont Brink gegenüber c’t.
Auch im technischen Bereich gibt es spannende Projekte: Die Sensor.Community misst mit selbstgebauten Sensoren die Feinstaubbelastung weltweit. „Mit Bauteilen für rund 30 Euro kann jeder mitmachen”, erklärt Lukas Mocek vom Kernteam. Die Daten fließen in wissenschaftliche Luftqualitätsmodelle ein.
Neben dem Erkenntnisgewinn sieht Brink weitere Vorteile: „Citizen Science kann für ein Thema sensibilisieren, Wissen vermitteln und evidenzbasierte Maßnahmen ermöglichen.” Zudem werde die Wissenschaftskompetenz der Bürger gestärkt. „Sie lernen, wie Forschung funktioniert ‒ das ist in Zeiten von Fake News besonders wichtig”, erläutert die Expertin.
Interessierte finden auf Plattformen wie mitforschen.org zahlreiche Projekte zum Mitmachen. „Ob mit App oder analog, in der Gruppe oder allein ‒ für fast jeden gibt es das passende Projekt”, sagt Brink. Sie ist überzeugt: „Durch solche Formen der Zusammenarbeit können wir gemeinsam eine Wissenschaftskultur schaffen, die neugierig macht und Vertrauen stärkt.”
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