c't Magazin: DSL-Abschaltung bis 2030 Umstieg auf Glasfaser-Internet
Hannover, 24. Februar 2025 – Die Tage der DSL-Anschlüsse sind gezählt, EU-weit sollen sie durch Glasfaser ersetzt werden. Bis 2032 wird der größte Teil der deutschen DSL-Anschlüsse umgestellt sein, prognostiziert Europas führendes IT- und Technikmagazin c’t. Die Redaktion rät Immobilieneigentümern, zuzugreifen, wenn ihnen jetzt ein Glasfaseranschluss angeboten wird – auch wenn der Bedarf erst später entsteht.
Die EU will bis 2030 den Umstieg auf Glasfaser abschließen. Deutschland hinkt beim Ausbau hinterher und wird dieses Ziel voraussichtlich nicht erreichen. „Das Aus für DSL kommt aber auf jeden Fall“, betont c’t-Redakteur Urs Mansmann. „Das oft gehörte Argument von Breitbandkunden, dass die erzielbaren Datenraten auf Kupferkabeln für alle ihre Anwendungen ausreichen, führt in eine Sackgasse“, warnt er. „Wie beim Aus für ISDN vor vielen Jahren erzwingt der technische Fortschritt auf mittlere Frist die Umstellung auf neue Technik.“
Die Umstellung wird auch durch den Energieverbrauch vorangetrieben: Im Vergleich zu DSL-Anschlüssen, die 4 Watt verbrauchen, benötigt Glasfaser nur 2 Watt pro Haushalt. Bei 40 Millionen Haushalten summiert sich das auf erhebliche Energieeinsparungen durch den Umstieg. Weltweit spielt DSL-Technik zudem eine immer geringere Rolle, was die Beschaffung von Ersatzteilen und kompatiblen Endgeräten erschwert. „Zusätzlich steigt der Bandbreitenbedarf kontinuierlich“, erklärt Mansmann. „In einigen Jahren wird ein 250 Mbit/s-Anschluss nicht mehr ausreichen.“
Rechtlich haben Telekommunikationsanbieter keine Versorgungspflicht und können ihre Verträge jederzeit kündigen. Eine DSL-Abschaltung ist jedoch erst dann möglich, wenn fast alle Haushalte im betroffenen Gebiet bereits anschlussfertig mit Glasfaser erschlossen sind. Verbraucher müssen daher keine Angst vor einer überraschenden Abschaltung haben. Die Anbieter planen mit mindestens einem Jahr Vorlauf.
Mansmann empfiehlt Immobilieneigentümern dennoch, bei einem angebotenen Glasfaseranschluss zeitnah zuzugreifen, auch wenn der Bedarf erst später entsteht. „Den Hausanschluss gibt es meist kostenlos, wenn gleichzeitig ein passender Tarif gebucht wird.“ Wer das Angebot ablehnt, riskiert künftig ohne Anschluss dazustehen, da die Wartung der Kupferinfrastruktur für Anbieter bei sinkender Kundenzahl unwirtschaftlich wird. „Der Umstieg ist auf lange Sicht unvermeidlich.“
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