iX-Magazin: Energiehunger verhagelt CO₂-Bilanz Nachhaltiger Einsatz von KI
Hannover, 27. Juni 2025 – Der Energiehunger künstlicher Intelligenz kann zum Problem werden: Der Stromverbrauch in Rechenzentren soll bis 2030 um durchschnittlich 16 Prozent pro Jahr steigen. Das IT-Profimagazin iX warnt in Ausgabe 7/2025 vor den Folgen dieses Booms für Klima und Energieversorgung. Um den Herausforderungen zu begegnen, sind sowohl technische Innovationen als auch ein bewussterer Umgang mit KI nötig.
„Der Energiebedarf von KI-Systemen ist enorm“, erklärt iX-Redakteur Philipp Steevens. „Allein das Training des Sprachmodells GPT-3.5 Turbo hat schätzungsweise 552 Tonnen CO₂ freigesetzt.“ Die derzeit populären generativen KI-Modelle sind besonders rechenintensiv.
Die steigenden Emissionen bereiten auch Tech-Giganten wie Google oder Microsoft Kopfzerbrechen. „Technisch wären Verbesserungen bei der Modellarchitektur möglich“, erläutert Steevens. „Doch stattdessen setzen die Betreiber vor allem auf Symptombekämpfung wie den Ausbau der Rechenzentren.“
Mit dem Konzept „Frugal AI“ gibt es inzwischen konkrete Leitlinien für Anwender, wie KI-Systeme ressourcenschonend eingesetzt werden können: An erster Stelle steht dabei die kritische Prüfung, ob überhaupt KI zum Einsatz kommen muss. „Viele Aufgaben lassen sich auch mit klassischer Software lösen“, betont Steevens. Ist KI unverzichtbar, sollten Anwender auf effiziente, spezialisierte Modelle setzen, die deutlich weniger Energie verbrauchen.
Auch die Art der Nutzung hat großen Einfluss auf den Energieverbrauch. „Je präziser die Anfragen formuliert sind, desto effizienter die Verarbeitung“, erklärt der Experte. Wo möglich, empfiehlt er den Einsatz lokaler Open-Source-Modelle. „Das spart nicht nur Energie für die Datenübertragung, sondern ermöglicht auch bessere Kontrolle über den Ressourcenverbrauch.“ Häufig wiederkehrende Anfragen sollten zudem zwischengespeichert werden, statt sie immer neu zu berechnen.
Tools können helfen, KI-Emissionen zu messen oder zu schätzen. Für Endnutzer wird es dennoch immer schwieriger nachzuvollziehen, welche ihrer Handlungen besonders energieintensive KI-Interaktionen auslösen. Steevens rät daher zu mehr Transparenz seitens der Anbieter: „Die Entwickler sollten den Energieverbrauch ihrer Dienste offenlegen und Nutzern helfen, bewusste Entscheidungen zu treffen.“
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