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t3n: Kitsch beginnt mit „KI“
KI kämpft mit den Klischees der Romantik
Hannover, 27. Mai 2024 – Können wir von künstlicher Intelligenz etwas über die Liebe lernen? t3n hat sich mit dieser Fragestellung in einem Selbstversuch an ChatGPT und andere KI-Tools gewandt. Zwar liefern die digitalen Helfer Beschreibungen der Liebe, doch in den von ihnen generierten Liebesgedichten und Bildern dominieren Stereotype und Kitsch. Neue Erkenntnisse über das komplexeste aller Gefühle liefern die KI-Modelle nicht.
Das älteste Liebesgedicht ist über 4.000 Jahre alt, literarische Werke strotzen vor Romantik, aber eine klare Definition von Liebe bleibt schwierig. t3n-Redakteur Kim Rixecker testet, ob KI das Gefühl erklären kann. „Die Liebe ist ein komplexes emotionales und soziales Phänomen, das sich auf verschiedene Arten von Beziehungen und Bindungen zwischen Menschen bezieht", beschreibt ChatGPT. Eine einheitliche Definition von Liebe liefert der Chatbot allerdings nicht. Auch andere KI-Modelle wie Mistrals Le Chat und Anthropics Claude bringen wenig Klarheit.
Versuche, kitschfreie Liebesgeschichten zu erschaffen, enden enttäuschend. Eine Geschichte reicht von einem „regnerischen Herbsttag“ bis zu einem „Leben Hand in Hand als altes Ehepaar“. „Statt auf Kitsch zu verzichten, behauptet die KI, es gebe keine perfekte Lovestory wie im Film“, erzählt Rixecker. Beschreibungen wiederholen sich häufig, wie das kurze Treffen der Blicke der Protagonisten „für einen kurzen Moment“. „Das zeigt die Belanglosigkeit der KI-Sprache, wenn es um Gefühle geht“, resümiert der Redakteur.
Auch KI-Bildgeneratoren wie Dall-E und Midjourney können dem Thema Liebe nichts Neues abgewinnen. Von Sonnenuntergängen über eng umschlungene Liebespaare bis hin zu Herzen als Symbole der Zweisamkeit reicht das Repertoire an Klischees. „Diese verdammten Herzen", kommentiert Rixecker. „Das Symbol kann man mögen, ist aber auch in mein Klopapier eingestanzt und eines der kommerziellsten Motive überhaupt.“
Sein Fazit: „KI-Modelle reproduzieren nur die Banalitäten und Stereotypen, die in den Trainingsdaten enthalten sind, wie man sie aus Liebesfilmen und Groschenromanen kennt. Wirkliche Kreativität oder neue Erkenntnisse zum Thema Liebe sind von ihnen nicht zu erwarten.“
Die Schwerpunkte der aktuellen Ausgabe:
- It’s a Match: Künstliche Intelligenz meets echte Liebe
- Smarte Chatbots: Mein Bot, mein bester Freund und Zuhörer
- Selbstversuch: Kitsch beginnt mit den Buchstaben K und I
- Brain-Computer-Interfaces: Chip, Chip, hurra?
- Was steckt dahinter? Swipen
- Dating-Games: Ich liebe eine Taube
- Kolumne: Lieb keine Arbeit wie dich selbst!
Für die Redaktionen: Auf Wunsch schicken wir Ihnen gerne die komplette Artikelstrecke zur Rezension.
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