DIY-Magazin Make: Schöner schimpfen mit dem ATtiny
Rappelgeige trifft Schmadderkakerlake

Hannover, 23. September 2024 ‒ Ein handlicher Schimpfwortgenerator basierend auf einem ATtiny85-Mikrocontroller kann über zwölf Millionen Beleidigungskombinationen erzeugen - allesamt witzig und dennoch jugendfrei. Das DIY-Magazin Make stellt in seiner aktuellen Ausgabe 5/2024 das von Nikolai Radke entwickelte Gerät vor und erklärt, wie man den Schimpfroboter selbst bauen kann.

„Das Projekt lebt von der witzigen Idee”, erklärt Nikolai Radke, Make-Autor und Erfinder des Schimpfolino. „Der wahre Schatz liegt im EEPROM: 8 KB seltsame Wörter, das sind 800-mal zehn Zeichen, die allesamt witzig und dennoch jugendfrei und somit stilvoll sind. Das konzentrierte Böse.“

Der Schimpfolino besteht aus wenigen Komponenten: einem ATtiny85-Mikrocontroller, einem 0,96-Zoll-OLED-Display, einem Taster und einer CR2032-Batterie. Die Programmierung erfolgt über die Arduino-IDE, wobei ein Arduino Uno oder Nano als Programmer dient.

„Der Winzling aus dem Hause Microchip, ehemals Atmel, wird seit 2005 gefertigt und ist gerade bei Arduino-Fans sehr beliebt“, erläutert Radke. „Er kann leicht über die bekannte IDE programmiert werden und ist dank der DIP8/DIL8-Bauweise in Steckbrettern einzusetzen.“ Zudem sind die ATtiny-Mikrocontroller kostengünstig, sind genügsam beim Stromverbrauch und für batteriebetriebene Projekte prädestiniert. 

Die Software des Schimpfolino ist clever aufgebaut: Bei Knopfdruck wählt ein Zufallsgenerator Wörter aus verschiedenen Listen aus und kombiniert sie zu einer kreativen Beleidigung. Dabei wird auch das grammatikalische Geschlecht berücksichtigt. „Insgesamt verwendet Schimpfolino fünf Wortlisten. Jede Beschimpfung besteht aus drei Teilen“, erklärt Radke das Prinzip.

Der Artikel in der Make 5/2024 ist der Auftakt einer dreiteiligen Serie. In den folgenden Ausgaben wird gezeigt, wie man ein externes EEPROM hinzufügt, Strom spart und schließlich eine eigene Platine entwirft. Maker können anhand dieser Reihe nicht nur einen witzigen Schimpfroboter bauen, sondern auch wichtige Techniken für eigene Projekte lernen.