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MIT Technology Review über vernetzte Quantencomputer Von der Hackerin zur Visionärin: Sie macht das Internet unknackbar
Hannover, 7. November 2025 ‒ Stephanie Wehner will das Internet revolutionieren. Die Professorin der TU Delft entwickelt ein neuartiges Netzwerk, das Hacker-Angriffe unmöglich macht. Im Interview mit dem Wissenschaftsmagazin MIT Technology Review erklärt sie, wie winzige Teilchen der Quantenphysik für mehr Sicherheit sorgen sollen. Erste Tests waren bereits erfolgreich. Das aktuelle Heft widmet sich umfassend dem Thema Quantentechnologie.
Die 48-jährige Informatikerin weiß, wovon sie spricht: In den 1990er Jahren arbeitete sie selbst als ethische Hackerin und prüfte Netzwerke auf Sicherheitslücken. „Kein einziges Netzwerk war sicher”, erinnert sie sich. Heute entwickelt sie eine völlig neue Art der Datenübertragung, die auf den Gesetzen der Quantenphysik basiert.
Das Besondere: Die neue Technik nutzt sogenannte verschränkte Quantenbits – winzige Teilchen mit einer erstaunlichen Eigenschaft. Sobald jemand versucht, die übertragenen Informationen abzufangen, werden diese sofort zerstört. „Das macht jeden Hack-Versuch nutzlos und sofort erkennbar”, erklärt Wehner. Selbst Einstein nannte diesen Effekt einst „spukhafte Fernwirkung”.
In der von ihr geleiteten Quantum Internet Alliance arbeiten über 40 europäische Partner aus Forschung und Industrie zusammen. Ihr Ziel: Bis 2030 soll der erste Prototyp eines Quanteninternets entstehen. Die ersten Tests verliefen vielversprechend. Zwei Netzwerkknoten konnten bereits erfolgreich verbunden werden.
Damit das neue Netzwerk auch benutzerfreundlich wird, entwickelt ihr Team das Betriebssystem QNodeOS. „Es soll so einfach zu bedienen sein wie Windows oder Android”, erklärt die Forscherin. „Denn nur wenn die Technik praktisch nutzbar ist, wird sie sich durchsetzen.”
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Neben abhörsicherer Kommunikation könnte das Quantennetz auch Gesundheitsdaten besser schützen, Navigationssysteme präziser machen und sogar weit entfernte Teleskope zu einem riesigen Super-Observatorium verbinden. Allerdings gibt es noch Herausforderungen: Bisher funktioniert die Übertragung in Glasfaserkabeln nur über kurze Strecken von wenigen Dutzend Kilometern.
Das aktuelle Heft des Technology Review bietet weitere spannende Einblicke in die Zukunft der Quantentechnik: Unter anderem berichtet das Magazin über IBMs Plan, bis 2028 den ersten großen Quantencomputer mit eingebauter Fehlerkorrektur zu bauen. Auch die Frage, wie sich Einsteins Relativitätstheorie mit der Quantenmechanik vereinen lässt, wird beleuchtet.
Die MIT Technology Review ist die deutsche Lizenzausgabe der US-amerikanischen Zeitschrift, die seit 130 Jahren am weltberühmten Massachusetts Institute of Technology in Boston erscheint. Als unabhängiges wissenschaftsjournalistisches Medium hat es sich die Marke zur Aufgabe gemacht, wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Trends einem breiten Publikum zu vermitteln. MIT Technology Review gehört seit Januar 2024 zu yeebase media GmbH, einer Tochtergesellschaft von heise medien. Online-Artikel sind unter t3n zu lesen.
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