c’t-Magazin: Datenklau durch Supercomputer Quantencomputer bedrohen Bankdaten
Hannover, 4. November 2025 – In 10 bis 20 Jahren könnten Quantencomputer gängige Verschlüsselungen knacken und damit Bankkonten, Kreditkarten und andere sensible Finanzdaten gefährden, schreibt Europas führendes IT- und Technikmagazin c’t in Ausgabe 23/2025. Banken und Versicherungen, die noch zögern, geeignete Maßnahmen umzusetzen, riskieren damit die langfristige Sicherheit ihrer Kundendaten.
„Stellen Sie sich einen normalen Computer wie jemanden vor, der in einem Labyrinth nur einen Weg nach dem anderen ausprobieren kann“, erklärt die c’t-Redakteurin und promovierte Physikerin Sabrina Patsch den Unterschied zu den neuen Quantencomputern. „Diese können alle möglichen Wege gleichzeitig erkunden – das macht sie bei bestimmten Rechenaufgaben unglaublich schnell.“
Diese Geschwindigkeit wird zum Problem: „Experten schätzen, dass Quantencomputer um das Jahr 2040 herum stark genug sein könnten, um heutige Sicherheitscodes von Banken und Kreditkarten in wenigen Stunden zu knacken“, warnt Patsch. Besonders gefährlich: Kriminelle können verschlüsselte Daten schon heute abgreifen und später entschlüsseln, sobald leistungsfähige Quantencomputer verfügbar sind.
Die Lösung gegen den drohenden Datendiebstahl heißt Post-Quanten-Kryptografie. „Das sind neue Verschlüsselungsverfahren, die wie ein Hochsicherheitsschloss funktionieren – selbst Quantencomputer können sie nicht knacken“, erläutert die c’t-Redakteurin. „Sie nutzen besonders knifflige mathematische Aufgaben als Schutz. Diese neuen Verfahren sollen die heutigen Sicherheitssysteme ergänzen.“ Erste Standards für die neuen Schutzverfahren existieren bereits. Auch Browser sind teilweise schon umgestellt. „Die Technologie ist da“, fasst Patsch zusammen. „Jetzt müssen die Unternehmen sie nur noch einsetzen.“
Banken und Versicherungen rüsten sich bereits mit doppelter Sicherheit: Sie nutzen neue und bewährte Methoden parallel. „So sind die Daten auch dann geschützt, wenn eines der Systeme Schwächen zeigt.“ Herausfordernd sind EC- und Kreditkarten, deren Chips zu wenig Rechenleistung für die neuen Sicherheitsverfahren haben. Doch es gibt Fortschritte: Das BSI hat Anfang 2025 die erste quantensichere Chipkarte zugelassen.
Unternehmen sollten die verbleibende Zeit nutzen, um sich vorzubereiten. „Wer jetzt handelt, schützt seine Kunden rechtzeitig vor künftigen Datendiebstählen.“ Patschs Rat an Verbraucher: Beim nächsten Gespräch mit Bank oder Versicherung nachfragen, wie das Institut seine Daten langfristig vor Quantencomputer-Angriffen schützen will.
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