c’t-Podcast: Fahrgäste haften für App-Ausfälle Wenn das Deutschlandticket streikt, wird’s teuer
Hannover, 10. November 2025 – Wer sein digitales Deutschlandticket bei einer Kontrolle nicht vorzeigen kann, riskiert eine Strafe – auch wenn das Ticket gültig ist und nur die App streikt. Der c’t‒Verbraucherpodcast „Vorsicht, Kunde!“ macht in seiner aktuellen Folge auf Tücken digitaler Fahrscheine aufmerksam und empfiehlt, vor jeder Fahrt die App-Funktion zu prüfen sowie alternativ eine Chipkarte zu nutzen, die einzelne Anbieter zum Deutschlandticket anbieten.
„Für die Funktionsfähigkeit des digitalen Tickets sind die Fahrgäste selbst verantwortlich“, erklärt c’t-Redakteurin Ulrike Kuhlmann. „Das schließt ein funktionierendes und ausreichend geladenes Smartphone ebenso ein wie eine lauffähige App.“ Viele Verkehrsunternehmen weisen in ihren Beförderungsbedingungen ausdrücklich darauf hin, dass Fahrgäste vor Fahrtantritt prüfen müssen, ob das Ticket auf dem Smartphone angezeigt werden kann. Das Ticket ist außerdem personalisiert und nur in Verbindung mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig.
Wer bei einer Kontrolle kein gültiges Ticket vorweisen kann, muss das erhöhte Beförderungsentgelt von mindestens 60 Euro zahlen. „Können Fahrgäste nachträglich belegen, dass sie zum Zeitpunkt der Kontrolle einen gültigen Fahrschein oder das Deutschland-Ticket besessen haben, reduziert sich die Strafe auf eine Bearbeitungsgebühr von sieben Euro“, erläutert Kuhlmann.
Besonders brisant: Die Verkehrsunternehmen schließen eine Haftung für technische Störungen der App in ihren Nutzungsbedingungen meist explizit aus. „Ob diese AGB-Regelung eine unangemessene Benachteiligung für Verbraucher darstellt, müssten eher Fahrgastverbände oder Verbraucherorganisationen klären“, so die Redakteurin. „Wegen des geringen Streitwerts von sieben Euro lohnt sich keine gerichtliche Auseinandersetzung.“
Ab Januar 2026 wird das System noch strenger: Dann müssen alle Verkehrsunternehmen fälschungssichere Tickets mit dynamischen Barcodes einsetzen. Kuhlmann: „Screenshots der App werden dann bei Kontrollen nicht mehr akzeptiert. Die Kontrolleure dürfen nur noch das digitale Original oder eine gültige Chipkarte akzeptieren.“
Der Verbraucherpodcast „Vorsicht, Kunde!“ erscheint alle 14 Tage. Die Hosts beleuchten reale Konflikte, die Kunden mit Händlern, Herstellern oder Serviceabteilungen ausfechten mussten. Die jeweils besprochenen Streitfälle stammen aus der c’t‒Magazinrubrik „Vorsicht, Kunde!“. Alle Episoden finden Interessierte bei allen großen Podcast‒Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify und Amazon Music oder unter www.heise.de/podcasts. Die heise‒Podcasts erzielen pro Monat mehr als zwei Millionen Abrufe. Unter den insgesamt 18 Podcasts finden sich solche zu Themen wie KI, Datenschutz oder Cybersicherheit.
Mit rund 1,4 Millionen monatlichen Downloads erfreut sich der werktägliche News-Podcast „kurz informiert“ großer Beliebtheit. Das „KI-Update“ von heise wurde im Mai 2024 bei den B2B Media Days mit der Auszeichnung „Fachmedium des Jahres 2024“ in der Kategorie „Bester Podcast“ geehrt. Eine Übersicht aller Podcasts ist hier zu finden.
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